Sichere Räume halten

(derzeit nicht geplant)

Trauma-Vor-/Für- und Nachsorge für Workshopleitende

Wenn wir in Workshops gehen, erwarten wir nicht nur, dass die/der Workshopleitende Ahnung vom Thema hat. Wir wollen uns auch sicher fühlen und geben - zumindest teil- und zeitweise - die Verantwortung für unser Sicherheitsgefühl an die Leitenden ab.

Kaum jemand geht allerdings ohne traumatisierende Ereignisse durchs Leben. Diese können Wunden hinterlassen, die dann in Selbsterfahrungs-Workshops aufreißen können. Teilnehmer:innen von Seminaren, z.B. Massage, Tantra, BDSM, Bondage oder Wildniskursen stehen manchmal bei scheinbar banalen Erlebnissen plötzlich innerlich vor unverarbeiteten Scherbenhaufen, „funktionieren“ nicht mehr und sind im Ausnahmezustand. Dies kann dann wiederum die Leitenden extrem herausfordern.

In dieser interaktiven Fortbildung wird erarbeitet, was Leitende tun können, um eine Prozessbegleitung in einem trauma-trigger-armen Erfahrungsraum zu ermöglichen.

 

Themen:

Trauma-Früherkennung

Einhalten gesunder Wachstumsgrenzen

Trauma-Erste-Hilfe

Werkzeuge um Erfahrungsräume sicherer zu gestalten

Installieren einer guten Nachsorge

Austausch und Besprechung von Fallbeispielen aus der eigenen Praxis

 

Kosten: Frühbucher  - 200€

                        danach Normalpreis - 270€

max. 12 Teilnehmende

 

Ort: Zur Börse 2 (Eingang über Thaerstr.) 10247 Berlin

 

Anmelden unter info@coachlea.de

 

geleitet von

Dipl. Psych. Dietmar Lucas

Psychotraumatherapeut

hochsensibel

 

Assistenz - Lea M. Immer

Heilpraktikerin, Sexologin

 

Zeiten:

(Samstag, 21. November 2020)

11 - 14 und 16 - 20 Uhr

(Sonntag, 22. November 2020) 

11 - 15 Uhr

Am Samstag ist Zeit für eine längere Mittagspause, am Sonntag werden für eine kurze Pause Nüsse und Obst gereicht. Wasser und Tee sind vorhanden.


Dipl. Psych. Dietmar Lucas
Psychotherapeut seit 1992
Psychotraumatherapeut
15 Jahre Arbeit mit akut traumatisierten Menschen 
Schulung von Trauma-Ersthelfern

Der Begriff " Raum halten" bezieht sich nicht auf eine Örtlichkeit, sondern ist eine besondere Form der Prozessbegleitung.

In diesem Prozess/Workshop/Seminar befinden sich Menschen, die sich aufgrund der Situation oder inneren Vorgänge verletzlich fühlen (können) und dazu auch die Erlaubnis haben. Andererseits geben sie die Erlaubnis, dass der/die Haltende die Verantwortung für das Sicherheitsgefühl der Anwesenden (mit)übernimmt. Dieses Vertrauen und die Erlaubnis für die Verantwortungsübernahme kann jederzeit durch die Teilnehmenden zurückgenommen werden.

 

Zu dieser Prozessbegleitung gehört: 

Die Zeit zu geben, die die Menschen mit ihren Prozessen brauchen oder sanft den Zeitrahmen zu abzustecken.

Die (oft bedingungslose) Unterstützung, bei der die eigene innere Präsenz unabdingbar ist.

Die Menschen nicht zu beschämen, indem man erwartet, dass sie mehr wüssten oder sie zu überfordern und zu viele Informationen geben.

Das Aufnehmen dessen, was das Gros der Teilnehmenden braucht und dafür zu sorgen.

Eine bewusste, inkludierende Kommunikation.

Emotionen möglich sein zu lassen und dabei Zeuge zu sein für das, was geschieht und nicht unbedingt (re)agieren zu müssen, aber eine Antwort geben zu können.

 

Was bringt der/die Haltende mit:

Präsenz

Mitgefühl

Intuition

Aufmerksamkeit und Klarheit

einen unfokussierten (Allround-)Blick

Fähigkeit in Resonanz gehen zu können 

fachliche Kompetenz 

kennt die eigenen Grenzen und folgt ihnen

wird nur mit Auftrag tätig

 

Zusammenfassend:

 

Der Haltende übernimmt also die Verantwortung für das Sicherheitsgefühl der Anwesenden, die ihrerseits durch ihr Vertrauen die Erlaubnis dazu geben.